Modellbau: Kleiner Schlepper

Dieser Bau eines Schleppermodells basiert auf einem alten Rumpf eines Robbe-Odin.

Der Rumpf war günstig zu bekommen, ist aber in einem schlechten Zustand. Bröseliger Kleber, und eine Lackierung, die beim Anschleifen das Schleifpapier zusetzt. Hier muss erst mal eine brauchbare Grundlage geschaffen werden. Also Rückbau.

Das Ganze soll ein Low-Budget und Low-Tech Projekt werden. Einen 24V/100W Elektromotor mit viel Drehmoment habe ich noch rumliegen, als Akkus kommen 4 Stück 6V Bleigel zum Einsatz, und statt Fahrtregler wird mit servobetätigten Mikroschaltern in 6V-Fahrstufen geschaltet. Also keine elektronische Regelung. Die wäre für 24V sowieso nur schwierig zu bekommen.
Eine unbenutzte Originalschiffswelle aus einem Odin-Baukasten mit Schraube konnte ich noch günstig ergattern, da hatte ich Glück. Die Kortdüse muss ich selber bauen.

Der Baukasten-Odin hatte folgende Maße:
Länge: 1200 mm (Rumpflänge gemessen 1150mm)
Breite: 350 mm (Rumpfbreite gemessen 330mm)
Maßstab: 1:25
Gesamtverdrängung: 18 kg

Mein Modell soll einen kleineren Schlepper darstellen, der Maßstab wird ungefähr 1:10 – 1:12. Das erreiche ich durch einen entsprechend dimensionierten Kabinenaufbau:

Diese Vorlage ist nur für die Proportionen. Der Aufbau wird sich nicht an einem US-Amerikanischen Vorbild anlehnen. Genaugenommen baue ich zunächst nur einen großen Deckel über der Decksöffnung. Die Ausgestaltung des Aufbaus kommt dann später, und wird auf dem Deckel aufgesetzt. Man könnte sogar austauschbare Varianten bauen, die dann jeweils einen eigenen Deckel bilden.

Damit das Boot auch im Längen/Breitenverhältnis zum größeren Maßstab passt, wird der Rumpf 2cm breiter gedrückt. Das alte Deck musste sowieso runter.

Einpassen der neuen Spanten aus 8mm Pappelsperrholz.

Der Motorspant wird bei 12V Akkuspannung mit einem Amperemeter eingerichtet und mit Sekundenkleber fixiert. Je geringer die Stromstärke, desto genauer fluchtet der Motor mit der Welle. Eine flexible Kupplung mit Elastomer ist natürlich auch vorhanden.

Die beiden vorderen Spanten sind nun auch mit Sekundenkleber fixiert. Ebenfalls ist die Akkuschiene dazu gekommen. Die beiden Kieferleisten sind nach hinten verlängert. Hier kann ein RC-Brett montiert werden. Die Empfangsanlage wird mal direkt aus einem der Bleiakkus heraus betrieben.

Am Bug wird eine Sperrholzplatte eingelassen. Sie dient als Verstärkung gegen Schubkräfte, wenn der Schlepper eine Last anschiebt. Am Heck ist ein Unterbau für den Doppelpoller des Zugseils vormontiert.
Alle Einbauten in den Rumpf werden noch mit reichlich GFK fixiert. Vorher sollen alle Details vorbereitet sein. Dazu zählt auch der Ruder-Koker.

Ca. 1kg GFK gingen zur Verstärkung in den Rumpf rein. Das sollte reichen, das alte ABS-Material zu stabilisieren und alte Löcher zu schliessen. Das dient auch der Entdröhnung. Zum selben Zweck wird der Rumpf auch noch mit Alubutyl ausgekleidet. Mit Gewicht muss ich ja nicht sparen. Und von den Antriebsgeräuschen sollen nur die tiefen Frequenzen hörbar sein.

Endmontage des Motors und Probemontage der Welle. Unbelastet zieht der Motor 0,5-0,6A über alle Spannungsbereiche. Das ist gut. Krach macht es trotzdem.

Die Schiffsschraube ist schon etwas beeindruckend mit ihren 95mm Durchmesser.