Die fertig revidierte ‘Tippa’
Tippa im Doppelpack
Da Adler ja für Qualität steht und es einige Webseiten gibt, die die ‘Tippa’ positiv hervorheben, habe ich mich mal auf die Suche nach einer gemacht. Es gab dann gleich zwei Auktionen ab 1 Euro, und ich war der einzige Bieter. Das angegebene Porto von knapp 13 Euro sollte sich so etwas relativieren. Leider ging das nur zum Teil auf. Nach Rücksprache mit dem Verkäufer konnte ich beide Maschinen zusammen geschickt bekommen, nun für 15 Euro Porto mit Hermes. Das hätte mit DHL auch nur 8 Euro gekostet. Da wurde das Auktionsergebnis mit unfeinen Methoden aufgehübscht, und ich kann leider nicht übersehen, dass da mal wieder ein schlechtes Image bestätigt wurde von Leuten deren Nachnamen mit ‘Öz’ beginnen oder mehr als ein ‘ü’ enthalten.
Hier die beiden Opfer. Opfer weil sie mit Öl hingerichtet wurden. Man kann bei Schreibmaschinen Probleme nicht mit Öl ertränken. Mit Alkohol geht das aber schon. Ich habe mir die ältere Maschine vorgenommen, und die Walze aus der anderen Maschine eingebaut. Diese war wesentlich weicher. Das verharzte Öl und der übrige Dreck flogen dann mit Spiritus, Pinsel und Kompressorluft regelrecht davon. Danach musste wie üblich noch einiges fein justiert werden.
Das Kunststoffgehäuse lässt sich leicht abschrauben. Es wirkt etwas billig, da es aber schon so lange gehalten hat und keine Risse oder Brüche zeigt, kann der Kunststoff so schlecht nicht sein.
Das Schriftbild zeigt Probleme: Zum Einen stimmt die Höhe zwischen Klein- und Großbuchstaben nicht überein. Und zum Anderen ist die obere Hälfte schwach ausgeprägt. Hier muss zuerst die Walze in Stellung ‘Kleinbuchstaben’ ein wenig angehoben werden, und dann in Stellung ‘Großbuchstaben’ die Höhe nachjustiert werden. Sowas dauert meist länger. Aber der Erfolg ist deutlich sichtbar:
Das Schriftbild ist insgesamt sehr gut. Die Schrift ist klein, es passen 80 Zeichen in eine Zeile statt der üblichen 60. Die Typen sind gereinigt und das mitgelieferte Farbband tuts noch.
Die Tippa tippt sich ziemlich angenehm. Wie immer muss bei so einer kleinen Maschine (7cm hoch) etwas mehr Kraft aufgewendet werden. Die Mechanik ist halt schon sehr gedrungen. Aber es tippt sich angenehmer als bei meiner Hermes Baby. Bei der Baby bekomme ich die äußeren Tasten mit den kleinen Fingern kaum angeschlagen, bei der Tippa besteht kein merklicher Unterschied zwischen zentralen und äußeren Tasten. Die Tippa ist auch nur unwesentlich größer als die Baby, und ist nun ein starker Konkurrent derselben. Den Kultfaktor einer Hermes Baby oder Groma Kolibri bringt sie leider nicht mit. Den zahlt man aber auch nicht mit. Insgesamt ist die Tippa ‘ziemlich gut’.
Die zweite Tippa geht ungereinigt und schwergängig zurück auf ebay. Ab 1 Euro und mit einem fairen Porto sollte sie einen Interessenten finden.