Die Kaleas/Böhler Tischkreissäge

Leisten schneiden mit der Kaleas/Böhler Tischkreissäge:

Darüber hätte ich mir mal ein paar Infos gewünscht, als ich die Frage zu klären hatte, wie man am besten Holzleisten auf einer Mini-Tischkreissäge schneidet. Macht das niemand mehr selbst? Also hier sind nun die Infos:
Zunächst baut man sich einen rollenden Anschlag, wie er im zweiten Bild links zu sehen ist. Das ist im Wesentlichen ein Halter für ein Kugellager. Um den zu befestigen habe ich ein Gewinde in die Arbeitsfläche der Säge geschnitten.
Mit dem rollenden Anschlag stellt man einmalig die Schnittbreite der Leisten ein. Also für 12×2,5mm Leisten auf 2,5mm. Den Anschlag rechts führt man dann nach jeder Leiste einfach so nach, dass das Holz wieder am Kugellager anliegt. Diese Art der Führung ist sehr genau.
Die Kaleas hat eine begrenzte Motorleistung. Wenn man den Motor zu sehr abwürgt, überhitzt er (eine Strombegrenzung im Netzteil wäre sicher sinnvoll, ich habe keine). Wenn man ihn blockiert, geht sehr schnell auch der Antriebsriemen kaputt. Unbedingt vermeiden!

Tipp: Der Wechsel des Antriebsriemens ist nirgendwo beschrieben. Ich habe daher bei GW-Werkzeuge nachgefragt. Hier die Antwort:
1. Sägeblatt entfernen (Linksgewinde)
2. Bodenabdeckung der Säge entfernen
3. Den alten Antriebsriemen abschneiden
4. Den neuen Riemen zuerst auf den Ritzel des Motors auflegen
5. Dann den Riemen auf dem großen Riemenrad schräg auf einige Zähne aufsetzen
6. Dann die große Riemenscheibe langsam von Hand drehen und gleichzeitig den Riemen seitlich auf die Riemenscheibe drücken. Das ist etwas fummelig, funktioniert aber mit etwas Übung.
7. Anschließend das Sägeblatt und den Bodendeckel wieder montieren.

Versucht hatte ich es so, aber der Riemen ist mir immer weg geflutscht. Habe dann die Abtriebswelle gelöst… Das kann ich nicht empfehlen.

Man kann langsam und mit Gefühl eine Schnitttiefe von 14mm in Weichholz machen. Das empfiehlt sich aber nicht bei einer Serienproduktion von Leisten für die Beplankung eines kompletten Rumpfes. Hier stellt man das Sägeblatt auf maximal 7mm Schnitttiefe, und schiebt das Holz zwei Mal durch, wobei man es dann wendet. Dank der hohen Wiederholgenauigkeit mit dem rollenden Anschlag entstehen meistens kaum sichtbare Schnittkanten zwischen beiden Durchgängen. Schleifen muss man den Rumpf hinterher ja eh. Der zweite Durchgang geht auch schneller als der Erste, beide zusammen sind schneller, als es in einem Duchgang durch zu würgen.
Übrigens sollte man die Bodenplatte gleich zu Anfang dauerhaft entfernen. Und zwischendurch in Abständen das Sägemehl unter der Maschine absaugen, das sammelt sich da reichlich. Es gehört beim Sägen auch unbedingt ein Staubsauger angeschlossen, weil der die Motorkühlung unterstützt – nur mein Eindruck, nicht vom Hersteller bestätigt.

Bei Nussbaumleisten war auch sehr schweres, hartes Holz dabei, da war der Antrieb der Säge überfordert. Ich habe mir daher vorübergehend mit dieser Hilfskonstruktion beholfen:

Das ist allerdings keine Dauerlösung: Der mit einem selbstgedrehten Messingflansch angebaute Motor schwingt, was sich auf das Sägeblatt überträgt. Der Schnitt wird unsauber. Ich weiß auch nicht, wie lange das die Sägeblattachse und die Lager mitmachen.